Ihre Geschichte – Über sexuellen Missbrauch an Kindern berichten

Wir sind die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindes-Missbrauchs.
Das ist ein langer Name.
Deshalb schreiben wir: die Aufarbeitungs-Kommission.

Wir von der Aufarbeitungs-Kommission sind eine Gruppe von Fach-Leuten.
Wir beschäftigen uns mit sexuellem Missbrauch.
Kinder und Jugendliche haben das erlebt.
Diese Kinder und Jugendlichen sind heute erwachsen.
Wir sprechen mit den Opfern.
Wir hören ihnen zu.
Wir schreiben ihre Geschichten auf.


Sexueller Missbrauch heißt:
Eine Person macht sexuelle Dinge mit Ihnen.
Aber Sie wollen das nicht.
Und die Person macht es trotzdem.
Deshalb ist sexueller Missbrauch immer Gewalt.

Was ist sexueller Kindes-Missbrauch?

Zum Beispiel:
Ein Mann fasst ein Mädchen an der Vagina an.
Das Mädchen will das nicht.

Aufarbeitung heißt:
Wir sprechen mit Opfern.
Und wir sprechen mit Zeit-Zeugen und Zeit-Zeuginnen.

Ein Zeit-Zeuge oder eine Zeit-Zeugin ist eine Person.
Die Person hat in der Vergangenheit Dinge beobachtet.
Die Person spricht nun über diese Dinge.

Das sind die Ziele von der Aufarbeitungs-Kommission:
Wir wollen Ihnen zuhören.
Wir wollen wissen:
Wie geht es Ihnen heute?

Warum haben Sie damals keine Hilfe bekommen?
Wir wollen aus Ihrer Geschichte lernen.
Wir wollen Kinder und Jugendliche heute schützen.

Vielleicht haben Sie als Kind auch sexuellen Missbrauch erlebt?
Oder in Ihrer Jugend?
Dann können Sie uns das erzählen.
Wir hören uns Ihre Geschichte an.
Denn jede Geschichte ist wichtig.
Auch Ihre Geschichte!

Wir hören Ihnen zu. Wir glauben Ihnen. Wir handeln.

Über sexuellen Missbrauch sprechen oder schreiben ist schwer.
Sie fragen sich vielleicht:
Warum soll ich meine Geschichte erzählen?
Wie soll ich das machen?
Wie kann ich meine Geschichte erzählen?

Wir wollen Ihnen Mut machen.
Und wir wollen etwas verändern.
Wir wollen, dass niemand wegschaut.
Sie helfen uns mit Ihrer Geschichte.
Und Sie helfen uns mit Ihren Erfahrungen.

Denn alle sollen wissen:

  • Sexueller Missbrauch kann immer passieren.
    Auch heute noch.
  • Niemand darf wegsehen.
  • Niemand darf Täter und Täterinnen schützen.
  • Denn Kinder und Jugendliche müssen geschützt werden.

Über sexuellen Missbrauch sprechen ist wichtig.
Viele Menschen müssen Bescheid wissen.
Dann haben die Täter und Täterinnen weniger Möglichkeiten.
Und Kinder und Jugendliche werden geschützt.

Ich möchte meine Geschichte erzählen. – Wie kann ich das tun?

1. Sie wollen Ihre Geschichte erzählen.
So können Sie das tun:

2. Ihre Geschichte ist bei uns sicher.
Wir erzählen NICHTS weiter.

3.

Wir lernen aus den Geschichten.
Das Gelernte geben wir weiter.
Aber wir nennen KEINE Namen.
Und wir nennen KEINE Orte.