Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland

Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht erst mit dem Einsetzen der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs im Jahr 2016 begonnen hat. Meist auf Initiative von Betroffenen haben Institutionen seit 2010 begonnen, unabhängige Forschungsteams mit der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit zu beauftragen. Entstanden sind Aufarbeitungsberichte, die diese Prozesse dokumentieren.

Aufarbeitungsberichte

Seit 2010 sind verschiedene Berichte aus Aufarbeitungs- und Forschungsprojekten in Deutschland und in anderen Ländern erschienen. Die Übersicht zeigt eine Auswahl dieser Berichte.

Aufarbeitungsprojekte

Die Liste mit laufenden Aufarbeitungsprojekten gibt einen Überblick, welche Organisationen in Deutschland zurzeit Projekte zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs durchführen.

In Deutschland begann das öffentliche Schweigen-Brechen von betroffenen Frauen Anfang der 1980er-Jahre. Jahrzehnte später folgte 2010 der sogenannte Missbrauchs-Skandal. Neun Jahre danach sind es immer noch die Stimmen von Betroffenen, die Aufarbeitung vorantreiben.
Renate Bühn, Mitglied des Betroffenenrates
Eine Frau spricht und eine zweite Frau und ein Mann sitzen daneben und hören zu. Die Personen gehören zur Klasnic-Kommission in Österreich.

Verantwortung von Institutionen

Die Kommission sprach im Rahmen ihrer fünften Werkstattgespräche mit Expertinnen und Experten über die Verantwortung von Institutionen für die Aufklärung und Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Dabei tauschte sie sich auch mit Vertreterinnen und Vertretern von Kommissionen aus Österreich und der Schweiz aus.

Empfehlungen für die Aufarbeitung in Institutionen

Die Kommission hat Empfehlungen für Institutionen entwickelt, die sexuellen Kindesmissbrauch aufarbeiten wollen. Gleichzeitig dienen sie als Orientierung für Betroffene, die Aufarbeitung fordern.
Institutionen, die den Kinderschutz ernst nehmen, haben die Pflicht, sich der Aufarbeitung der eigenen Gewaltgeschichte zu stellen und damit Verantwortung für vergangenes Unrecht zu übernehmen.

Cover der Empfehlungen zur Aufarbeitung in Institutionen