Ihre Geschichte – Über sexuellen Kindesmissbrauch berichten
Sexuelle Gewalt geschieht Kindern und Jugendlichen mitten in unserer Gesellschaft. Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs möchte heute erwachsenen Betroffenen sowie Zeitzeug*innen die Möglichkeit geben, über den sexuellen Kindesmissbrauch zu berichten. Haben Sie vor dem 18. Lebensjahr sexuelle Gewalt erfahren? Melden Sie sich bei uns. Denn jede Geschichte zählt. Auch Ihre!
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Welche Möglichkeiten gibt es, über die sexuelle Gewalt zu berichten?
Die Haltung der Kommission: zuhören, glauben, handeln
Das Sprechen oder Schreiben über sexuellen Kindesmissbrauch kann eine große Herausforderung und Belastung sein. Manche von Ihnen fragen sich vielleicht, warum Sie sich mitteilen sollten. Wir möchten Sie ermutigen, uns über die Taten und ihre Folgen, das Wegsehen der Verantwortlichen und das Schweigen der Anderen zu berichten. Mit Ihren Erfahrungen und Ihrem Wissen, mit Ihrer Geschichte, können Sie dazu beitragen, dass sich etwas in unserer Gesellschaft verändert. Wir hören Ihnen zu und lesen Ihre Berichte.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie die Hilfen und Rechte für erwachsene Menschen, die in Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erleiden mussten, zu verbessern. Neben Betroffenen möchten wir auch Zeitzeug*innen wie Eltern, sonstigen Verwandten, Freund*innen oder Lehrkräften die Möglichkeit geben, über das erlebte Unrecht zu berichten.
Wie funktioniert eine Anhörung?
1. Über das Erlebte zu berichten ist auf verschiedene Weise möglich:
2. Die Kommission geht mit allen Geschichten vertraulich um und bewahrt sie sicher auf.
3. Die Kommission veröffentlicht ihre Erkenntnisse und Geschichten von Betroffenen, ohne Namen oder Orte zu nennen.
[Der Missbrauch] das ist wie ein Rucksack, den man mit jedem Erzählen stückchenweise leerer macht. Zum Schluss bleibt zwar der Rucksack, der einen aber nicht mehr so belastet.
Geschichtenportal
Im Januar 2022 hat die Aufarbeitungskommission ein in Deutschland bisher einzigartiges Projekt gestartet: auf dem Portal „Geschichten, die zählen“ berichten Betroffene von sexuellem Missbrauch in Kindheit und Jugend. Mehr als 100 Berichte sind bisher veröffentlicht worden. Das Portal soll kontinuierlich erweitert und zu einem Erinnerungs-Ort für die Lebensleistung betroffener Menschen werden.
Auch Zeitzeug*innen können berichten
Kommissionsmitglied Julia Gebrande erklärt: Neben den Betroffenen gibt es weitere Personen, die Zeugnis über die sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ablegen können. Das sind beispielsweise Nachbar*innen, Lehrkräfte, Personen aus dem Sportverein oder einer anderen Freizeiteinrichtung oder Eltern und Freund*innen der Kinder. Zu den Zeitzeug*innen gehören auch Vertrauenspersonen wie Therapeut*innen oder Mitarbeitende aus Beratungsstellen.
Aktuelle Zahlen
782
Schriftliche Berichte
2.042
Durchgeführte Anhörungen
Infotelefon Aufarbeitung
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