6. ÖFFENTLICHES HEARING
Sexueller Kindesmissbrauch und Heimerziehung
Dienstag, 17. Juni 2025, Berlin
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Heimkindheiten hinter Schweigemauern: Betroffene haben ein Recht auf Aufarbeitung!
Die Heimerziehung in den 1940er- bis 1970er-Jahren in der damaligen Bundesrepublik und bis 1989 in der ehemaligen DDR hat Kinder und Jugendliche nicht nur in ihren Menschenrechten verletzt. Die Folgen der erfahrenen (sexualisierten) Gewalt sind tiefgreifend und begleiten die Betroffenen ein Leben lang. Dem gesellschaftlichen Umgang mit der Gewalt in den damaligen Institutionen kommt daher eine wichtige Bedeutung für den individuellen wie kollektiven Aufarbeitungsprozess zu.
Bis heute sind zudem viele Kinder und Jugendliche von sexualisierter Gewalt in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe und der Behindertenhilfe betroffen, in denen sie Schutz und Fürsorge bekommen sollten.
Viele Betroffene kämpfen damals wie heute um Anerkennung ihres erlebten Unrechts. Die nach dem Runden Tisch Heimerziehung eingerichteten Fonds „Heimerziehung West“ und „Heimerziehung in der DDR“ stehen zurecht in der Kritik. Die Leistungen sind vielfach nicht ausreichend. Sie haben Betroffene teilweise nicht erreicht oder ihnen unzumutbare Hürden auferlegt und dadurch erneut zu Demütigungen geführt.
Bisher steht die Aufarbeitung noch vor vielen offenen Fragen: Wer übernimmt Verantwortung für das erlittene Unrecht? Welche Strukturen in den Heimen begünstigten sexualisierte Gewalt? Wie kann eine staatliche Verantwortungsübernahme durch Politik und Gesellschaft erfolgen?
In dem Hearing werden Betroffene von sexualisierter Gewalt in Heimen die Gelegenheit haben, über das erlebte Unrecht zu sprechen. Darüber werden sie sich gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Praxis austauschen.
Die Veranstaltung wird in Leichte Sprache und Gebärdensprache übersetzt.
Sie können uns Ihre Anregungen für das Hearing über den nachfolgenden Link bis zum 15. April 2025 mitteilen:
Infomaterial & Publikationen

Geschichtenportal
Auf unserem Portal „Geschichten, die zählen“ finden Sie Berichte von Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erfahren haben. Sechs von ihnen schreiben über Missbrauch in Heimen und Internaten. Über unseren Filter können Sie nach Geschichten aus dem Kontext „Heim“ suchen.
Sexueller Kindesmissbrauch und die Arbeit der Jugendämter
In der Studie wurden die Erfahrungen Betroffener sexueller Gewalt und Angehöriger Betroffener mit Jugendämtern, teilweise auch mit Trägern der freien Jugendhilfe oder Familiengerichten ausgewertet. Zudem wurden dazugehörige Jugendamtsakten analysiert und mit langjährigen Expert*innen aus der Fachpraxis Interviews geführt.


Forschungsprojekt: Versorgungsmöglichkeiten und -gefahren ehemaliger Heimkinder im Alter
Das Forschungsprojekt unter Prof. Dr. Silke Gahleitner untersucht, welche Unterstützungsbedarfe für ehemalige Heimkinder mit sexuellen und anderen schweren Gewalterfahrungen im Alter bestehen, und wie Fachkräfte für diese Bedarfe sensibilisiert werden können.
Tagung über den Umgang mit sensiblen Dokumenten bei sexuellem Kindesmissbrauch
An der Tagung „Aufarbeitung, Akten, Archive- Zum Umgang mit sensiblen Dokumenten“ am 30. Juni 2022 nahmen zahlreiche Gäste und Expert*innen teil. Der Umgang mit Akten von Heimkindern war Thema mehrerer Panels.


Stellungnahme zu Heimkindheiten
Stellungnahme der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zur Situation Betroffener der Heimerziehung in der Bundesrepublik und der DDR vom April 2020.