Fachgespräch

„Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Fokus Totale Institutionen“

Dienstag, 4. Juli 2023
Magdeburg

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs veranstaltet mit Unterstützung der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein Fachgespräch zum Thema „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Fokus Totale Institutionen“.

Die Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist eine gesamtdeutsche Aufgabe. Doch sexueller Kindesmissbrauch in der DDR ist bis heute stark tabuisiert. Eine öffentliche Wahrnehmung fand in der DDR oder nach 1990 kaum statt.

Im Fachgespräch geht es um die Folgen sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit einer repressiven Erziehung in sogenannten totalen Institutionen, wie Spezialheimen oder Jugendhäusern sowie den geschlossenen venerologischen Stationen. Wir wollen uns mit Betroffenen von sexueller Gewalt sowie weiteren Expertinnen und Experten aus Politik, Justiz, Wissenschaft und Praxis über die Erfahrungen mit Aufarbeitung und Anerkennung von Unrecht austauschen.

Panel 4 beim Fachgespräch "Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR - Fokus Sport", von links nach rechts: Christine Bergmann, Elena Lamby, Angela Marquardt, Jan Hempel, Maximilian Klein
Fachgespräch zum Thema „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Fokus Sport“

Fachgespräch „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Fokus Sport“

Am 26. April 2023 fand in Schwerin das erste regionale Fachgespräch der Aufarbeitungskommission zu sexuellem Kindesmissbrauch in der DDR statt. Bei der Veranstaltung diskutierten Betroffene, Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Sport mit rund 70 Gästen über sexualisierte Gewalt im DDR-Sport.

Themenschwerpunkt sexueller Kindesmissbrauch in der DDR

In der Familie waren Betroffene oftmals stark der Verschwiegenheit verpflichtet, was es ihnen unmöglich machte, zu sprechen. Nach außen musste das Bild einer sozialistischen Musterfamilie gewahrt werden. Betroffene von sexuellem Missbrauch in Institutionen berichten von Gewalterfahrungen insbesondere in Heimen und Jugendwerkhöfen der DDR, die durch Geschlossenheit, gezielten Einsatz von Unterdrückung und Gewalt sowie durch ein hohes Machtgefälle gekennzeichnet waren.


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