FACHGESPRÄCH
Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Fokus Sport
Mittwoch, 26. April 2023, 13 – 19 Uhr
Wichernsaal, Apothekerstr. 48, 19055 Schwerin
(Eingang im Innenhof, erreichbar über Körnerstraße 7)
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs veranstaltet in Kooperation mit der Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein Fachgespräch zum Thema „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Fokus Sport“.
Die Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist eine gesamtdeutsche Aufgabe. Über Kindesmissbrauch zu sprechen, das Unrecht anerkennen und Lösungen für einen besseren Schutz zu entwickeln, sind erste Schritte der Aufarbeitung. Doch sexueller Kindesmissbrauch in der DDR ist bis heute stark tabuisiert. Eine öffentliche Wahrnehmung fand in der DDR kaum statt. Noch heute fällt es insbesondere Betroffenen aus dem DDR-Sport schwer, über die erfahrene Gewalt zu sprechen.
Im Fachgespräch wollen wir uns mit Betroffenen von sexueller Gewalt im DDR-Sport sowie weiteren Expertinnen und Experten aus Sport, Politik, Wissenschaft und Praxis über die Erfahrungen mit Aufarbeitung von Kindesmissbrauch austauschen.
Eine Anfahrtsskizze für den Wichernsaal in Schwerin können Sie hier herunterladen.
Themenschwerpunkt sexueller Kindesmissbrauch in der DDR
In der Familie waren Betroffene oftmals stark der Verschwiegenheit verpflichtet, was es ihnen unmöglich machte, zu sprechen. Nach außen musste das Bild einer sozialistischen Musterfamilie gewahrt werden. Betroffene von sexuellem Missbrauch in Institutionen berichten von Gewalterfahrungen insbesondere in Heimen und Jugendwerkhöfen der DDR, die durch Geschlossenheit, gezielten Einsatz von Unterdrückung und Gewalt sowie durch ein hohes Machtgefälle gekennzeichnet waren.
Sexualisierte Gewalt im Sport
Die im September 2022 erschienene Studie wertet 72 Berichte von Betroffenen sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs aus. Ein gesondertes Kapitel ist dem Thema sexueller Kindesmissbrauch im DDR-Sport gewidmet und geht dabei insbesondere auf die dahinterliegenden politischen Strukturen ein.