Widerstände gegen die Auseinandersetzung mit sexuellem Kindesmissbrauch

Betroffene stoßen häufig auf Abwehrreaktionen, wenn sie sich jemandem anvertrauen und über den erlebten sexuellen Missbrauch sprechen. Das geschieht ihnen in der Familie und im sozialen Umfeld ebenso wie im Kontakt mit Institutionen.

Unterschiedliche Formen von Abwehr

Die Betroffenen schildern, dass sich wichtige Bezugspersonen in Kindheit und Jugend, aber teilweise auch im Erwachsenenalter von ihnen abgewandt haben. Bei Missbrauch in der Familie kann es z.B. dazu kommen, dass der Täter oder die Täterin weiterhin als Mitglied der Familie behandelt wird, die oder der Betroffene hingegen ausgeschlossen wird. Betroffene berichten aber auch von Unterstützung und Hilfe durch ihre Familie.

Die Erfahrung des Missbrauchs ist und bleibt ein Teil von mir. Aber ich habe die Hoffnung, dass es eines Tages möglich sein wird, mit anderen Menschen darüber zu kommunizieren, ohne Angst haben zu müssen, nicht mehr als ganzer Mensch gesehen zu werden, sondern nur noch als Opfer.
Betroffene

Die Erkenntnisse der Kommission zu Widerständen

Bilanzbericht

In den vertraulichen Anhörungen und schriftlichen Berichten haben Betroffene gegenüber der Kommission häufiger die Widerstände in der Auseinandersetzung mit sexuellem Kindesmissbrauch angesprochen. Die Kommission hatte daraufhin entschieden, diesem Thema im Bilanzbericht ihrer ersten Laufzeit ein eigenes Kapitel zu widmen.

Beispielhaft finden sich diese Widerstände auch in verschiedenen eingesprochenen Geschichten von Betroffenen wieder.