Symposium zu sexuellem Kindesmissbrauch und pädosexuellen Netzwerken


01.06.2021 - Um pädosexuelle Netzwerke und ihr Wirken ab den 1970er-Jahren geht es heute in einem digitalen Symposium der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Kooperation mit dem Schwulen Museum Berlin.


Gemeinsam mit Betroffenen und weiteren Expertinnen und Experten wird unter anderem über pädosexuelle Gruppierungen im Zusammenhang mit Kinderprostitution am Bahnhof Zoo in Berlin, die von der Kommission herausgegebene Vorstudie zu Wirken und Programmatik pädosexueller Netzwerke, Erfahrungen mit der Aufarbeitung in diesem Bereich und nächste Schritte diskutiert.

Der Kommission liegen erschütternde Berichte betroffener Menschen vor, die in ihrer Kindheit und Jugend sexueller Gewalt in pädosexuellen Gruppierungen ausgesetzt waren. Die Berichte verdeutlichen die Notwendigkeit für eine bundesweite Aufarbeitung in diesem Bereich. Es gibt noch viele weiße Flecken, wenn wir den Blick auf die Strukturen und das Wirken pädosexueller Netzwerke richten. Diese müssen gesamtgesellschaftlich diskutiert werden.

Prof. Dr. Sabine Andresen, Vorsitzende der Kommission

Besonders einflussreich wurden pädosexuelle Gruppierungen seit den 1970er-Jahren in alternativen Milieus, in der Sexualwissenschaft und in der Schwulenbewegung. Pädosexuelle Akteure versuchten von dort aus, eine gesellschaftliche Debatte darüber in Gang zu bringen, sexuellen Kindesmissbrauch zu entkriminalisieren.

Die Geschichte von Ingo Fock, der beim Symposium im ersten Panel „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ sprechen wird, können Sie hier nachhören.

Das Symposium wird auf der Internetseite der Kommission per Livestream übertragen.

Wenn Sie betroffen sind oder als Zeitzeugin oder Zeitzeuge der Kommission in einer vertraulichen Anhörung oder einem schriftlichen Bericht von den Missbrauch erzählen wollen, finden Sie hier weitere Informationen.

Mehr über die Arbeit der Kommission am Themenschwerpunkt pädosexuelle Netzwerke.


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