Matthias Katsch erhält Herbert-Haag-Preis


29.09.2021 Matthias Katsch, Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, wird für sein Engagement als Begründer des "Eckigen Tischs", der Initiative von Betroffenen durch sexuellen Missbrauch im Kontext der katholischen Kirche, mit dem Schweizer Herbert-Haag-Preis 2022 ausgezeichnet.


Der Preis soll im kommenden Jahr an Betroffene von sexuellem und geistlichem Missbrauch verliehen werden, die die Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch in der katholischen Kirche offensiv führen und sich für die Aufarbeitung dieses Unrechts einsetzen. Vier Gruppen bzw. Einzelpersonen erhalten die Auszeichnung: Gemeinsam mit Matthias Katsch die Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Johanna Beck, Kai Christian Moritz und Johannes Norpoth; außerdem der Präsident  der Westschweizer Opfervereinigung Sapec, Jacques Nuoffer und Albin Reichmuth für die Deutschschweizer Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld; sowie als Einzelpreisträgerin bzw. Einzelpreisträger die Theologin und Philosophin Doris Reisinger aus Frankfurt und der Wiener Theologe Wolfgang Treitler.

Die Mitglieder der Aufarbeitungskommission begrüßten die Würdigung des Engagements von Matthias Katsch und der anderen Betroffenen:

Wir gratulieren Matthias Katsch herzlich zu dieser sehr verdienten Würdigung seiner jahrelangen Arbeit. Unseren Glückwunsch richten wir auch an die anderen Preisträger.

Vergeben wird der mit 10.000 Euro oder Franken dotierte Preis von der Stiftung für Freiheit in der Kirche, die 1985 vom Schweizer Theologen Herbert Haag gegründet wurde. Die Stiftung betonte, dass das Leid, das den Opfern des Missbrauchs durch die Kirche zugefügt wurde, kein Preis aufwiegen könne. Die Preisverleihung formuliere aber "ein klares kirchenpolitisches und theologisches Statement": Im Zentrum stünden "die Opfer und die Überlebenden kirchlichen Missbrauchs, nicht die Interessen der Institution". Mit dem Herbert-Haag-Preis werden Menschen ausgezeichnet, die sich für Freiheit und Menschlichkeit innerhalb der Kirche einsetzen.


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