(Gesellschaftliche) Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

Was ist Aufarbeitung?

Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch erfasst Tatsachen, Ursachen und Folgen von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR und stößt dadurch eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung an. Aufarbeitung ist auf die Zeugenschaft und die Berichte von Betroffenen, Angehörigen oder Zeitzeuginnen und Zeitzeugen angewiesen.

Was ist das Ziel von Aufarbeitung?

Ziel von Aufarbeitung ist es, gesellschaftliche Strukturen zu erkennen und zu verändern, die sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Vergangenheit begünstigt haben. Die im Rahmen des Aufarbeitungsprozesses gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen Betroffener helfen zudem bei der Entwicklung von Präventions- und Schutzkonzepten. Ziel ist es, Empfehlungen für Verbesserungen im Kinderschutz und im Umgang mit erwachsenen Betroffenen zu erarbeiten sowie eine offenere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit sexuellem Kindesmissbrauch anzustoßen. Darüber hinaus sollen durch Aufarbeitung Gewalttaten gegenüber betroffenen Menschen offengelegt und die Gesellschaft an vergangenes Leid und Unrecht erinnert werden.

Wie arbeitet die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs?

Im Zentrum der Arbeit der Kommission stehen die vertraulichen Anhörungen von erwachsenen Betroffenen, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend sexuellem Missbrauch ausgesetzt waren. In den vertraulichen Gesprächen erzählen Betroffene von ihren Erfahrungen und Erinnerungen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die eigene Geschichte in einem schriftlichen Bericht niederzuschreiben. So bekommen Betroffene die Möglichkeit, auch verjährtes Unrecht mitzuteilen.