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Stellungnahme zur Erklärung der deutschen Bischöfe zu den Ergebnissen der MHG-Studie

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Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs bewertet in ihrer Stellungnahme die angekündigten Maßnahmen der deutschen Bischöfe als Reaktion auf die Studie "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" (MHG-Studie) als enttäuschend.

Vor allem den von sexueller Gewalt betroffenen Menschen wird erneut viel Geduld abverlangt. Die vage Erklärung wird dem in der Studie aufgedeckten Ausmaß sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und den Dimensionen des Vertuschens innerhalb der katholischen Kirche nicht gerecht. Die Erklärung wirkt halbherzig und zeugt nicht von einer eindeutigen Verantwortungsübernahme. Der von Kardinal Marx angekündigte Wendepunkt im Umgang der katholischen Kirche mit Fällen sexuellen Kindesmissbrauchs wird daraus nicht ersichtlich.

In ihrer Stellungnahme formuliert die Kommission Fragen an die katholische Kirche in Deutschland aus Bereichen, in denen sie dringend Klärungs- und Handlungsbedarf sieht: Umgang mit betroffenen Menschen, unabhängige Aufarbeitung, Überwindung täterschützender und kinderfeindlicher Machtstrukturen, Haltung zu Sexualität und Klerikalismus.

Die Kommission erklärt sich bereit, mit der katholische Kirche zu den gestellten Fragen und einer umfassenden Aufarbeitung in den Dialog zu treten.

Details:
Datum: 04.10.2018
Copyright: © Aufarbeitungskommission
Kategorien: Kirche, Publikation