Erwartungen Betroffener sexuellen Kindesmissbrauchs an die gesellschaftliche Aufarbeitung
Studie
DownloadIm Zentrum der Studie stehen die Erwartungen Betroffener an die individuelle, institutionelle und gesellschaftliche Aufarbeitung von sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend. Es sind darin die Ergebnisse aus einer breiten Befragung Betroffener mithilfe von Online-Fragebögen, Interviews und Gruppendiskussionen eingeflossen.
Folgende Fragen standen besonders im Fokus:
- Was bedeutet Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs?
- Was erwarten Betroffene von gesellschaftlicher Aufarbeitung?
- Wie spiegeln sich die Erwartungen in der Arbeit der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs wider?
- Wie könnte Gerechtigkeit hergestellt werden?
Bei den Teilnehmenden an der Studie spielten Anerkennung, Bewältigung oder die Darstellung von Betroffenen in der Öffentlichkeit ebenfalls eine große Rolle.
Die Ergebnisse der Studie zeigen die Bedeutung der Aufarbeitung für Betroffene und Verbesserungsbedarf in vielen Bereichen auf. Von Gesellschaft und Politik erwarten Betroffene, dass die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass sexueller Kindesmissbrauch und dessen Folgen persönlich bewältigt werden können. Hierzu gehören ausreichende und passende Hilfe und Therapie. Eine entsprechende Qualifizierung von Fachkräften, die in Behörden über die Versorgung von Betroffenen entscheiden, sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Für die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit ist zudem eine ungehinderte Akteneinsicht notwendig. Und es braucht eine fachlich kompetente Begleitung – nicht nur in Strafprozessen, sondern auch bei der Auseinandersetzung mit Behörden oder mit den Institutionen, in denen Gewalt erlebt wurde.
Autorinnen und Autoren:
Prof. Dr. Barbara Kavemann
Bianca Nagel M.A.
Daniel Doll M.A.
Prof. em. Dr. Cornelia Helfferich
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