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Begrüßung, Prof. Dr. Sabine Andresen

2. Öffentliches Hearing „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR“

Die Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Prof. Dr. Sabine Andresen, eröffnete das 2. Öffentliche Hearing „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR“ der Kommission am 11. Oktober 2017.

Sie verwies in ihrer Rede darauf, dass es sexuellen Kindesmissbrauch vor 1990 in beiden Teilen Deutschlands gegeben hat. Dennoch war die DDR „ein System, das die Augen verschloss vor sexuellem Missbrauch. Ein Staat, in dem Kinder und Jugendliche schutzlos ausgeliefert waren, wo sexueller Missbrauch ein Tabuthema war. Viel stärker als im Westen“.

Sabine Andresen bedankte sich für den Vertrauensvorschuss, den Betroffene der Kommission schenken. Denn viele Betroffene haben nach dem Missbrauch kein Vertrauen mehr in staatliche und öffentliche Institutionen. Auch gab es oft niemanden, dem sie sich anvertrauen konnten. Weil sie sich schämten. Oder weil ihnen nicht geglaubt wurde.

„Wir wollen Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind. Dass Sprechen hilft und Missbrauch verhindern kann. Wir brauchen und wollen eine bessere Versorgung von Betroffenen und eine konsequente Verantwortungsübernahme aller Verantwortlichen“, appellierte Andresen.

Details:
Datum: 11.10.2017
Copyright: © Aufarbeitungskommission
Kategorien: Audio, DDR