Aufbau eines Zentrums für Safe Sport auf einem guten Weg
Berlin, 31.08.2023 - Heute wurde der Dialogprozess für eine zentrale und unabhängige Einrichtung für sicheren und gewaltfreien Sport abgeschlossen: Das geplante Zentrum für Safe Sport soll die Bereiche sexualisierte, psychische und physische Gewalt im Sportkontext umfassen und über die bisherigen Hilfsangebote hinausgehen.
Wir begrüßen den Aufbau eines unabhängigen Zentrums für Safe Sport. Der heutige Abschluss des Dialogprozesses ist hierfür ein genauso wichtiger Meilenstein wie für Betroffene und alle, die ihren Sport sicher und gewaltfrei ausüben wollen. Die nächsten Schritte des verabschiedeten Fahrplans für die Umsetzung des Zentrums für Safe Sport müssen ebenso konsequent umgesetzt werden.
Dr. Christine Bergmann, Kommissionsmitglied
Gemeinsam mit anderen gesamtgesellschaftlichen Akteuren, wie etwa Betroffenen, Mitgliedern des Deutschen Bundestages, Vertretungen aus dem organisierten Sport, der Athleten Deutschland e. V., der Länder, der Wissenschaft, der spezialisierten Fachberatungsstellen sowie der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), des Betroffenenrats bei der UBSKM und der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hat das Bundesinnenministerium die Aufgaben des Zentrum für Safe Sport beschlossen. Es soll eine unabhängige Organisation geschaffen werden, die sich gezielt mit Prävention, Intervention und Aufarbeitung von Gewalt im Sport befasst.
Sport gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen. Aber der Sport ist auch ein Ort, an dem manche Kinder und Jugendliche in der Vergangenheit nicht geschützt wurden. Das zeigen auch die Berichte der Betroffenen auf, die sich bei der Kommission gemeldet haben. Zu oft behinderten Vereine und Verbände bisher auch eine umfassende Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt. Wenn Aufarbeitung erfolgte, dann oft nur aufgrund des Engagements von Betroffenen und dem Druck der Öffentlichkeit. „Es braucht hier einen Kulturwandel. Es muss mehr über Gewalt gesprochen werden und Vereine und Verbände müssen signalisieren: Wir wollen wirklich wissen, was passiert ist. Dazu kann ein unabhängiges Zentrum für Safe Sport einen elementaren Beitrag liefern“, Dr. Christine Bergmann.
Das öffentliche Hearing der Aufarbeitungskommission im Oktober 2020, bei dem auch Betroffene aus dem Sport über die erlebte Gewalt sprachen, gab einen wesentlichen Impuls für den gesamten Prozess. Eine wichtige Grundlage stellten auch Vorschläge aus dem Impulspapier der Athleten Deutschland e. V. aus dem Februar 2021 dar. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist bereits getan: Die unabhängige Ansprechstelle „Dein HALT bei Gewalt!“ des Safe Sport e. V., welche im Juli dieses Jahres in Berlin ihre Arbeit aufgenommen hat.
Pressemitteilung des Bundesministerium des Inneren und für Heimat