Appell zur nachhaltigen Bekämpfung von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen
15.01.2025 – Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs unterstützt einen Appell von Wissenschaftler*innen für ein umfassendes Engagement der Bundespolitik gegen sexuelle Gewalt. Das Amt der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs soll gestärkt und die interdisziplinäre Forschung weiter gefördert werden.
Der Appell will darauf hinwirken, dass die politischen Initiativen zur Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch die zukünftige Bundesregierung weiter gestärkt und nicht unterbrochen werden. Ihm haben sich renommierte Wissenschaftler*innen wie Prof. Dr. Sabine Andresen von der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Meike Baader von der Universität Hildesheim, Prof. Dr. Jörg Fegert, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm und Prof. Dr. Heinz Kindler vom Deutschen Jugendinstitut angeschlossen.
Hintergrund ist, dass derzeit unklar ist, ob nach dem Ende der Ampel-Koalition das bereits 2024 in erster Lesung in den Bundestag eingebrachte „Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ noch verabschiedet wird. Zudem hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung Ende 2024 nach 13 Jahren seine Förderrichtlinie zur Forschung zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eingestellt.
Nach Ansicht von Kommission und Forschenden ist es jedoch dringend notwendig, interdisziplinäre Forschung beispielsweise in den Bereichen sexuelle Gewalt im digitalen Alltag, Betroffenen- und Angehörigenbeteiligung sowie Recht und Verhalten weiter zu fördern. Denn auch Deutschland hat sich im Nachhaltigkeitsziel 16 der Vereinten Nationen dem gewaltfreien Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen verpflichtet. Darüber hinaus ist ein gewaltfreies Aufwachsen ein grundlegendes Thema des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratie.