Unabhängige Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs auf Bundesebene stärken
22.09.2021 Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs wendet sich mit einem Positionspapier an die Politik und appelliert an diese, die unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche auf Bundesebene zu stärken und weiterhin sicherzustellen.
Die Kommission fordert:
- Unabhängigkeit ist eine zentrale Voraussetzung für Aufarbeitung. Für die Arbeit der Kommission ist es weiterhin essenziell, dass sie nicht weisungsgebunden ist und keiner Fachaufsicht untersteht.
- Aufarbeitung muss nachhaltig sein. Nötig ist eine Verlängerung der Laufzeit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission auf Bundesebene über 2023 hinaus für mindestens fünf weitere Jahre.
- Die Arbeit der Kommission braucht eine gesetzliche Grundlage. Diese sollte in der nächsten Legislaturperiode geschaffen werden.
- Für die Aufarbeitung auf Bundesebene muss weiterhin die Beteiligung von Betroffenen sichergestellt sein.
Prof. Dr. Sabine Andresen, Vorsitzende der Kommission:
„Die Kommission ist 2016 mit dem Auftrag gestartet, sexuellen Kindesmissbrauch in allen Bereichen unserer Gesellschaft seit 1949 bis in die Gegenwart zu untersuchen. Das ist bis 2023 nicht zu schaffen. Aktuelle Schwerpunkte der Kommission wie der Sport, die Schule oder Jugendämter können bis dahin allenfalls angerissen werden. Betroffene haben aber ein Recht auf nachhaltige unabhängige Aufarbeitung, sie ist ein zentraler Bestandteil, Verantwortung für staatliches und gesellschaftliches Versagen zu übernehmen. Auch der Schutz von Kindern und Jugendlichen heute wird davon profitieren. Wir hoffen, dass die Politik verstärkt Unterstützung leistet, das Unrecht an Kindern aufzuarbeiten.“
Die ausführliche Version des Positionspapiers finden Sie hier: Download Positionspapier
Pressekontakt
Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Kirsti Kriegel
Telefon: +49 (0)30 18555-1571
Fax: +49 (0)30 18555-4 1571
E-Mail