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Vom doppelten Schweigen, Vortrag Prof. Dr. Ines Geipel

Tagung „Was ist Aufarbeitung: Rechte und Pflichten zur Aufarbeitung in Institutionen“

Ines Geipel, Autorin, Professorin und ehemalige Leichtathletin in der DDR, sprach bei der Tagung "Was ist Aufarbeitung? Rechte und Pflichten zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Institutionen" der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs am 3. Dezember 2019 in Berlin in ihrem Vortrag "Vom doppelten Schweigen".

Sie berichtete von ihrer Arbeit in der Beratungsstelle für DDR-Dopingopfer und von einer ehemaligen Schwimmerin, die erst nach 30 Jahren über den sexuellen Missbrauch durch ihren Trainer sprechen konnte. "Aufarbeitung heißt nicht, Gefühle freizulegen. Es geht genuin darum, sich in aller Komplexität der Erfahrungswucht zu stellen, die ein Verbrechen wie sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen freilegt", stelle Ines Geipel dar.

Betroffene brauchen dabei die Unterstützung von außen, um sprechen zu können. Aufarbeitung zielt darauf ab, die Erfahrungen Betroffener öffentlich zu machen. Gleichzeitig dürfen die Taten nicht als abgeschlossen gelten, nur weil sie zeitlich vorbei sind, denn: "Im Feld der Aufarbeitung kann es nur einen Kompass geben: Die Verletzten", so Geipel.

 

Details:
Datum: 03.12.2019
Copyright: © Aufarbeitungskommission
Kategorien: Heime, Kirche, Sport, Video