Erfahrungen mit Aufarbeitung
3. Öffentliches Hearing "Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs"
Beim 3. Öffentlichen Hearing "Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs" der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs am 27. Juni 2018 in Berlin sprachen Betroffene über ihre Geschichte und darüber, welche Erfahrungen sie mit der Aufarbeitung der evangelischen und katholischen Kirche bisher gemacht haben.
In den Gesprächen wurde u.a. eine offene Auseinandersetzung innerhalb der Gemeinde zu den früheren Übergriffen gefordert und der Widerspruch des Begriffs "Anerkennung des Leids" benannt: "Wie kann das Leid anerkannt werden, aber die Tat nicht?" An die katholische Kirche richtete sich der Appell: "Die Kirche muss auf die Betroffenen zugehen – nicht anders herum." Hinsichtlich der evangelischen Kirche wurde anhand eines aktuellen Beispiels berichtet, dass sich der Kontakt nach wie vor schwierig gestaltet. "Es sind heute Vertreter der Hannoverschen Landeskirche da, die haben mich nicht begrüßt. Die kennen mich persönlich. Also das ist der Umgang, den ich erlebe. Meine E-Mails werden monatelang nicht beantwortet."
In beiden Kirchen sei kein echter Wille zur Aufklärung und Aufarbeitung sichtbar, stellten die Betroffenen fest.
Die Gespräche führten die Kommissionsmitglieder Prof. Dr. Brigitte Tilmann und Dr. Christine Bergmann mit Katharina Sörensen (Pseudonym) und Martin Schmitz.
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