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Darüber sprechen

2. Öffentliches Hearing „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR“

Beim 2. Öffentlichen Hearing "Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR" der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs am 11. Oktober 2017 in Leipzig sprach Kommissionsmitglied Dr. Christine Bergmann auf dem Podium mit Renate Viehrig-Seger.

Renate Viehrig-Seger berichtete vom Missbrauch durch den Vater, der Flucht vor dem Zuhause und der Obhut durch das Jugendamt. Niemand glaubte ihr und sie erhielt keine Hilfe. Stattdessen wurde sie in den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau eingewiesen. Dort war sie erneut dem Missbrauch ausgesetzt – vom Direktor des Spezialheims. "Du willst aus dem Elternhaus weg wegen dem sexuellen Missbrauch, gehst in die Obhut des Jugendamts und dir passiert genau das Gleiche", so Renate Viehrig-Seger im Gespräch.

Sie habe kein Problem mit ihrer Geschichte, sagte sie auf dem Podium. Aber es sei schwer, damit durchs Leben zu gehen. Hass gegenüber diesen Menschen würde sie keinen mehr in sich tragen. Nur eine wahnsinnige Wut. "Sexueller Kindesmissbrauch ist ein Verbrechen an Minderjährigen. Schaut hin und gebt uns Betroffenen eine Stimme", so lautetet ihre Botschaft zum Abschluss.

Details:
Datum: 11.10.2017
Copyright: © Aufarbeitungskommission
Kategorien: Audio, DDR